Die ökonomische Dimension: Nachhaltigkeit schafft ökonomischen Mehrwert
Zunächst ist eines festzuhalten: Gut implementierte Nachhaltigkeit ist ein Wettbewerbsvorteil – in vielerlei Hinsicht. Untersuchungen zeigen, dass eine verantwortungsvolle Unternehmensführung einen positiven Effekt auf die finanzielle Performance eines Unternehmens hat. Auch herrscht in der Wissenschaft Einigkeit darüber, dass ein “weiter-so” oder “business-as-usual” in jedem Fall das kostspieligste Szenario ist. Sich als Unternehmen nicht mit Klimaschutz, Sorgfaltspflichten oder Biodiversitätsverlusten zu beschäftigen, wird langfristig mehr kosten, als diese Entwicklungen zu antizipieren. Schon Archie B. Carroll, einer der bekanntesten Vordenker für Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility, erkannte, dass ein Unternehmen nur nachhaltig handeln kann, wenn es wirtschaftlich ist und damit ökonomisch nachhaltig. Als Unternehmen verantwortlich zu handeln, schließt wirtschaftliches Denken also nicht aus, sondern ein. Verantwortungsvoll heißt in diesem Sinne ökologisch und sozial verträglich. Nachhaltigkeit umfasst damit drei Dimensionen: die Ökologie, die Ökonomie und das Soziale. Während viele, die drei Dimensionen als gleichberechtigt ansehen (Drei-Säulen-Modell), gehen wir vom Zwiebelmodell aus, in dem sich die drei Dimensionen gegenseitig umschließen (Vorrangmodell). Den Kern bildet dabei die vom Menschen geschaffene Ökonomie. Umsätze steigern, Kosten reduzieren, Reputation und Innovationskraft erhöhen oder die Arbeitszufriedenheit im Unternehmen fördern sind ökonomische Ziele, die mithilfe von Nachhaltigkeit erreicht werden können, wenn die umliegenden Dimensionen ins unternehmerische Handeln integriert werden. Nachhaltigkeit wird dadurch mehr als eine Risikovermeidung, es ist ein Chancenpotenzial, das gehoben werden will.
Die soziale Dimension: Ein faires, gesellschaftliches Miteinander fördern und als Arbeitgeber überzeugen
Der ökonomische Kern des Modells wird von der sozialen Dimension umschlossen. Indem ein Unternehmen seine Unternehmensverantwortung wahrnimmt und sozial handelt, d.h. fair und gerecht, entsteht z.B. eine erhöhte Mitarbeiterbindung oder Arbeitgeberattraktivität. Spätestens seit den Fridays for Future Demonstrationen ist deutlich, dass besonders die junge Generation Nachhaltigkeit regelrecht einfordert. Sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft. Dabei ist eines klar: Die Schüler*innen von heute sind die Arbeitnehmer*innen und Kunden*innen von morgen und damit eine wichtige Zielgruppe für jedes Unternehmen. Doch auch die aktuelle Generation von Arbeitnehmer*innen, Kund*innen und Geschäftspartnern profitiert von einer starken sozialen Nachhaltigkeit im Unternehmen, denn diese umfassten Themen wie Gesundheit, Chancengleichheit, Diversität, Menschenrechte (in der Lieferkette), Werbepraktiken oder Datenschutz. Nachhaltigkeit beschäftigt sich also nicht nur mit der Umwelt, sondern auch mit den Menschen in- und außerhalb des Unternehmens. Ein nachhaltiges Gesundheits- und Personalmanagement fördert bspw. ein positives Zugehörigkeitsgefühl, senkt die Krankheitstage, erhöht die Arbeitsmotivation oder entlastet das Beschwerdemanagement im After-Sales Service.
Die ökologische Dimension: Ökologische Zukunftsfähigkeit als Innovationsmotor nutzen
Die dritte Dimension der Nachhaltigkeit beschreibt die Ökologie. Unsere Lebensgrundlage, ohne die die Zukunftsfähigkeit von Wohlstand und Würde nicht gegeben ist. An dieser Stelle entstehen viele ökonomische Effekte wie Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen. Denn Nachhaltigkeit hat das Ziel weniger natürliche Ressourcen einzusetzen und damit weniger umweltrelevante Outputs wie Emissionen zu produzieren. Erreicht wird dies durch effiziente (Stichwort: Input-Output Optimierung), konsistente (Stichwort: Kreislaufwirtschaft) oder suffiziente (Stichwort: Genügsamkeit) Wertschöpfungsketten. Dabei gilt eine einfache Regel: Wer weniger Ressourcen verbraucht, sei es durch eine effizientere Nutzung, durch eine Wiederverwertung oder schlicht durch Reduktion, muss weniger Ressourcen bezahlen. Ebenso werden z.B. lange Transportwege vermieden, Absätze durch ökologische Produkt-Labels gesteigert oder Beleuchtungsanlagen erneuert. An diesem Punkt entstehen auch neue Innovation für Technologien, Ressourcen oder Produktionsweisen, die zu mehr Effizienz im Unternehmen führen können.
Wirtschaft und Ethik zusammendenken
Genauso wie es die Fridays for Future-Generation tut, fordert inzwischen auch die Politik Nachhaltigkeit von Unternehmen ein. Der festgelegte CO₂-Preis, eine CSR Berichterstattungspflicht oder Gesetze zur Lieferkette, erhöhen den Druck auf Unternehmen zu handeln. Damit ist die Antwort auf das „Warum?“ gegeben: Nachhaltigkeit wird einerseits gefordert, schafft für Unternehmen andererseits ökonomischen Mehrwert und sorgt für Zukunftsfähigkeit, bei Umwelt, Gesellschaft und Unternehmen.
Wie fange ich mit Nachhaltigkeit an?
Das Integrieren von neuen Strukturen und nachhaltigem Denken beginnt mit drei wesentlichen Schritten:
- Informieren: Dieser Schritt passiert gerade. Du informierst Dich an dieser Stelle über mögliche Wege, um Nachhaltigkeit ins Unternehmen zu bringen. Dabei möchten wir unterstützen, denn wir sind nicht nur Anlaufstelle für Informationen, sondern wir unterstützen ganz konkret beim Wissens- und Kompetenzaufbau im Unternehmen.
- Lernen: Zugegeben, das Thema Nachhaltigkeit ist sehr komplex und bringt besonders in Unternehmen viele und je nach Branche unterschiedliche Handlungsfelder mit sich. Damit Du weißt, was zu tun ist, haben wir effektive Lernformate für nachhaltiges Wirtschaften entwickelt. Für Unternehmer*innen, CSR-Manager*innen und Neueinsteiger*innen. Mithilfe von Online-Trainings, Podcasts oder Manuals machen wir das greif- und umsetzbar, denn Lernen passiert bei uns stets mit Kopf, Hand und Herz.
- Machen: Ganz nach dem Motto „erst grübeln, dann dübeln“ ermöglichen Dir unsere Lernformate im dritten Schritt in die konkrete Umsetzung einzusteigen. Wir legen großen Wert darauf in unseren Trainings stets aktivierende Elemente einzubauen und konkrete erste Schritte mit den Teilnehmenden zu gehen.
Um direkt loszulegen, betrachte zunächst zwei Fragen:
- Welche Grundlagen und Aktivitäten für Nachhaltigkeit gibt es bereits im Unternehmen und lassen sich nutzen?
- Welche nächsten Schritte sind nötig und was sind die wesentlichen Handlungsfelder, in denen das Unternehmen aktiv wird?
Diese Fragen gilt es zu klären. Wir helfen gerne dabei in den weiteren Artikel dieser Serie.
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