
Nachhaltigkeitsstrategie: Beispiele für Unternehmen in der Transformation
In diesem Artikel stellen wir Dir Good-Practice-Beispiele für nachhaltige Unternehmen in der Transformation vor. Share on facebook Share on linkedin
Dieser Artikel ist der dritte unserer Blogreihe zu Beispielen für Nachhaltigkeit in Unternehmen. Die Leuchttürme für nachhaltiges Wirtschaften stammen aus der Studie “Stand nachhaltigen Wirtschaftens in Deutschland”. Die Studie wurde vom Rat für nachhaltige Entwicklung in Auftrag gegeben und im Mai 2021 veröffentlicht. Genaueres findest Du im ersten Beitrag dieser Reihe oder hier in der vollständigen Studie.
Es wurden zehn Unternehmen herausgearbeitet, die als Good-Practice-Beispiele für Nachhaltigkeit im Unternehmen gelten können. Unterteilt sind diese in drei Kategorien
In den vorangegangenen Blogbeiträgen wurden die Unternehmen der Kategorien 1.) Unternehmen in der Transformation und 2.) Unternehmen mit Kerngeschäft Nachhaltigkeit vorgestellt. Zum Abschluss gehen wir nun auf die nachhaltigen “Leuchtturm”-Unternehmen in der Kategorie kleine Unternehmen und Start-ups ein.
Mit jedem Klick ein Baum pflanzen – das ist die Idee hinter der 2009 gegründeten GmbH Ecosia. Es handelt sich um eine Internet-Suchmaschine, dessen Einnahmen für Aufforstungsprojekte verwendet wird. Ziel des Unternehmens ist es Klimaschutz und Artenvielfalt zu unterstützen sowie grüne Arbeitsplätze zu schaffen.
Das Prinzip hinter Ecosia gleicht anderen Suchmaschinen. Einnahmen werden durch platzierte Anzeigen gewonnen. Diese werden jedoch in Projekte für Aufforstungen, erneuerbare Energien sowie regenerative Landwirtschaft investiert. Die Ziele des Unternehmens sind kurz und prägnant: Eine Milliarde Bäume pflanzen, um C02 zu binden. Darüber hinaus sind Datenschutz und Transparenz Fokusthemen in Bezug auf die Nutzer:innen.
Die Ecosia GmbH ist Verantwortungseigentum. Das bedeutet, niemand hat Gewinnrechte am Unternehmen. Um die Transparenz sicherzustellen, werden monatlich Finanzberichte und Förderbescheinigungen veröffentlicht. Im Bereich des Datenschutzes geht das Unternehmen ebenfalls voran: Daten werden nicht an Werbeträger verkauft, es werden keine Nutzerprofile erstellt und es gibt die Möglichkeit, das Tracking vollständig zu deaktivieren. Außerdem benutzt Ecosia eine sichere Verschlüsselungstechnologie.
Der Unternehmenszweck des nächsten Unternehmens, ist die Bereitstellung von Co2-neutraler Stromproduktion, Kühlungsmöglichkeiten, Wasseraufbereitung und Kommunikation in afrikanischen Dörfern. Es handelt sich um die Africa Green Tec AG. Die Funktionsweise wird als “impact-driven” bezeichnet, da das Unternehmen zwar gewinnorientiert arbeitet, aber im Kern an der Lösung eines gesellschaftlichen Problems orientiert ist.
In Afrika gibt es viele ländliche Gegenden, die keine öffentliche Strom- und Infrastruktur haben. Um hier Co2-neutrale Alternativen aufbauen, bietet die Africa Green Tec AG ein umfassendes Konzept an. Dazu gehören:
Diese Systeme werden in enger Zusammenarbeit mit den Bewohner:innen aufgebaut. Außerdem werden Personen vor Ort ausgebildet, die anschließend die Wartung der Systeme übernehmen. Die dadurch entstehende zuverlässige Stromversorgung führt zu neuen Arbeitsplätzen in den Dörfern.
Durch die Installation der sogenannten “ImpactSites” will die Africa Green Tec AG bis 2023 insgesamt 500 Mio. Menschen mit Strom versorgen, 20.000 Tonnen CO₂ einsparen und 6.000 Kleinunternehmen befähigen. Nachhaltigkeit ist bei diesem Unternehmen ein wesentlicher Teil des Geschäftsmodells. Durch die bisherigen Installationen von rund 22 Containern konnten bereits 24.000 Menschen mit Strom versorgt werden und 2.000 Tonnen Co2-eingespart werden.
Im Zuge der Studie wurde eine Podcast-Folge gemeinsam mit der Africa Green Tec AG aufgenommen. Hier erzählt Torsten Schreiber, Gründer und CEO von der Unternehmensidee, der Arbeit in Afrika und den täglichen Herausforderungen.
Um die regionale und ökologische Landwirtschaft zu unterstützen, hat Landwirt Christian Hiß im Jahr 2006 die erste Regionalwert AG gegründet. Mit seinem Unternehmen baut er regionale Netzwerke auf, die durch Kapitalanlagen Kleinbetriebe entlang der Wertschöpfungskette der Lebensmittelherstellung unterstützen.
Die Regionalwert AG bringt Produzenten und Konsumenten mit Anteileignern zusammen. Dadurch werden unterschiedliche Branchen unterstützt:
Da es sich um regionale Wertschöpfungsketten handelt, wird gleichzeitig ein ökologischer Mehrwert geschaffen.
Die Regionalwert AG möchte unternehmerisches und ökologisches Handeln mit regionalem Bezug stärken und eine Verbindung zwischen Stadt und Land sowie Produzenten und Konsumenten herstellen. Durch die Verknüpfung von BWL, VWL, Finanzwirtschaft und Realwirtschaft wird ein mehrdimensionaler Profit erwirtschaftet. Dadurch kann vielfältige Aufbau- und Entwicklungsarbeit, besonders in der Gründungsphase von regionalen Betrieben, geleistet werden. Ein grundlegendes Ziel ist es, eine regionale Ernährungssouveränität auf Basis eines Gesellschaftsvertrages zwischen Produzenten und Konsumenten zu implementieren.
Nachhaltigkeit ist bei der Regionalwert AG wesentlich im Unternehmenszweck verankert. Neben dem Aufbau eines regionalen Netzwerks, bietet das Unternehmen einen Selbstcheck für Nachhaltigkeit für die Betriebe an. Dadurch können die Unternehmen vor Ort ihre eigene Handlungsweise im Bereich Ökologie und Soziales besser einschätzen und ggf. voranbringen. Die Regionalwertleistungsrechnung ermöglicht es den Betrieben monetäre Nachweise über nachhaltige, regionalökonomische Leistungen zu schaffen.
Das letzte Start-up, welches es in der Studie Nachhaltiges Wirtschaften in Deutschland unter die Good-Practice-Beispiele geschafft hat, ist die SirPlus GmbH. Seit 2017 verkauft das “Impact-Startup” gerettete Lebensmittel im Online-Shop und in sogenannten “Rettungsmärkten”. Lebensmittel, die aufgrund eines überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums oder weil sie nicht der Norm entsprechen, in konventionellen Märkten nicht (mehr) verkauft werden, rettet SirPlus vor der Mülltonne und bringt sie an die Konsumenten:innen.
Insgesamt arbeitet das Unternehmen mit über 700 Produzenten:innen zusammen. Ein wichtiger Grundsatz steht aber an erster Stelle: Es werden nur Lebensmittelspenden verwendet, die nicht an die Tafeln gehen. Zweck ist es nicht aus den Spenden Profit zu schlagen, statt sie an wohltätige Projekte zu geben, sondern die Lebensmittel, die am Ende übrig bleiben zu retten, um Lebensmittelverschwendung zu verhindern.
Das Ziel des Unternehmens wird durch den Geschäftszweck bereits deutlich: Lebensmittelverschwendung reduzieren und den Hunger in der Welt bekämpfen. Durch weniger Verschwendung wird zusätzlich CO₂ eingespart. Für die Zukunft hat die SirPlus GmbH weitere Ideen: Es sollen Produkte für herkömmliche Supermärkte aus überschüssigen Lebensmitteln hergestellt werden. Als Sozialunternehmen haben bei SirPlus Nachhaltigkeit und soziales Engagement Vorrang vor wirtschaftlichen Zielen. Somit gibt es keine klassischen Investoren, sondern nur “Impact Investoren”, die neben finanziellen Renditen vor allem auch einen gesellschaftlichen Mehrwert erzielen möchten.
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