Basisstrategien und Fokusthemen festlegen
Je nach Branche steht Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen im Fokus. Handelt es sich um ein Dienstleistungsunternehmen, gehört beispielsweise die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden zu den zentralen Themen. Produktionsfirmen dagegen haben oft lange Wertschöpfungswege, bei denen jeder einzelne Produzent und Lieferant betrachtet werden muss, bevor eine nachhaltige Lieferkette entstehen kann. Damit Nachhaltigkeit effizient und erfolgreich im Unternehmen umgesetzt werden kann, ist deshalb der erste Schritt das Festlegen von Handlungsfeldern und Fokusthemen. Was für Handlungsfelder gibt es in meinem Unternehmen? Wo hat nachhaltiges Handeln am meisten Einfluss und Reichweite? Sind diese grundlegenden Fragen geklärt, ist es an der Zeit, eine Strategie festzulegen. Soll das Unternehmen das gesamte Geschäftsmodell transformieren und neue Marktstandards setzen oder zuerst nur Risiken minimieren? Werden ökologische und soziale Anliegen zum Ausgangspunkt des unternehmerischen Erfolges oder sind sie lediglich Mittel zum Zweck für unternehmerischen Erfolg? Während häufig zunächst mit der Risikominimierung begonnen und die Aktivitäten dann sukzessive ausgebaut werden, kann das volle Potenzial der Nachhaltigkeit bspw. für sprunghafte Innovationen nur über eine Geschäftsmodellanpassung gehoben werden.
Ziele und Maßnahmen entwickeln
Der nächste Schritt ist das Entwickeln von konkreten Zielen und Maßnahmen. Hier kommen die berühmten W‑Fragen ins Spiel: Wer macht was, womit, wann und wie? Sollen die Arbeitsbedingungen deiner Mitarbeitenden verbessert werden, kannst du zum Beispiel das Ziel setzen, dass in den nächsten fünf Jahren ein Betriebskindergarten eingerichtet werden soll, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für deine Mitarbeitenden erleichtert. Solche Ziele benötigen des Weiteren einen Maßnahmenkatalog, mithilfe dessen die Umsetzung Schritt für Schritt geplant wird. Nur so wird aus der Vision Nachhaltigkeit ins Unternehmen zu implementieren eine reale Zukunft.
Verantwortlichkeiten schaffen
Spätestens seit der Industrialisierung ist deutlich, dass Arbeitsteilung das A und O von Effizienz im Unternehmen ist. So verhält es sich auch bei der Implementierung von Nachhaltigkeit. Es erfordert nicht nur eine klare Strukturierung des „Wie“, sondern auch des „Wer“. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Verantwortlichkeiten festzulegen, indem zum Beispiel nachhaltigkeitsbeauftragte Personen oder Arbeitsgruppen ernannt werden. Ebenso ist zu klären, wie das Thema in die Governance-Strukturen des Unternehmens integriert wird. Gibt es eine Stabsstelle, eine eigene Abteilung oder ist ein Vorstand verantwortlich?
Schritt für Schritt ans Ziel
Nachhaltigkeit im Unternehmen dauerhaft umzusetzen, ist ein großes Projekt. Damit das Unternehmen sich auf diesem Weg nicht verirrt oder in einer Sackgasse landet, ist eine durchdachte Strategie wie eine Landkarte, der gefolgt werden sollte. Dabei ist zu bedenken: Es geht im ersten Schritt nicht um Perfektion und Vollständigkeit. Es geht darum, erreichbare Ziele zu setzen, die das Kerngeschäft mit Nachhaltigkeit verbindet und so langfristig zu einer Verankerung von nachhaltigem Denken, Handeln und Wirtschaften im Unternehmen führt.
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