Mehr als nur Veränderungen
Sowohl unsere Gesellschaft als auch unsere Umwelt verändern sich zunehmend rasanter. Die voranschreitende Globalisierung und Digitalisierung sind dafür nur einzelne Beispiele. Was daraus aber deutlich wird, ist, dass Unternehmen ständig neuen Herausforderungen gegenüberstehen. Aus diesem Grund ist der Begriff Changemanagement in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger geworden. Dieser beschreibt die Implementierung von neuen Initiativen, wie zum Beispiel einer neuen Firmensoftware. Dieser Prozess ist auf diese Innovation fokussiert und endet mit der vollständigen Umsetzung im Unternehmen. Doch Nachhaltigkeit ist mehr als eine neue Firmensoftware. Vielmehr ist es eine Mehrzahl von neuen Initiativen und Denkweisen im Unternehmen. Aus diesem Grund handelt es sich hier nicht um eine einfache Veränderung im Sinne des Changemanagements, sondern um eine Transformation – ein langfristiger Prozess mit vielen, sich gegenseitig beeinflussenden Initiativen.
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ (Albert Einstein)
Wer sein Handeln verändern möchte, muss zunächst seine Herangehensweise, also sein Denken prüfen. In dieser schnelllebigen Zeit müssen Entscheidungen im Unternehmen häufig unter hohem Zeitdruck und mithilfe weniger Informationen getroffen werden. Das führt in vielen Fällen zu Kurzsichtigkeit, der nicht selten böse Überraschungen folgen. An diesem Punkt setzt nachhaltiges Denken an. Verschiedene Denkweisen ermöglichen es langfristig, überlegt und dennoch flexibel zu handeln. Das langfristige Denken orientiert sich dabei an einer einfachen Regel: „Be nice“. Denn moralischer Umgang mit Mitarbeitenden, Kunden*innen und anderen Stake- und Shareholdern führt zu einer langfristigen Vertrauensbeziehung, die auch möglichen, nicht vorhersehbaren Krisen standhalten kann. Das wiederum fördert die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens, denn der Rückhalt von Stake- und Shareholdern ist die Grundlage für ein gutes Krisenmanagement.
Das Leben eines Produktes
Was aus betriebswirtschaftlicher Sicht den Markteinstieg, die Verkaufskurve und den Marktaustritt eines Produktes beschreibt, ist im nachhaltigen Denken eine Betrachtung beginnend von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Entsorgung. Das sogenannte lebenszyklische Denken beleuchtet jeden einzelnen Schritt einer Wertschöpfungskette. Demnach ist es nicht nur wichtig nachhaltig angebaute Rohstoffe zu verwenden, sondern auch ein Produkt herzustellen, was gut recyclebar ist. Die Verantwortung für das Produkt wird hier über den Verkauf hinaus übernommen. Dieser Ansatz kann mit dem zirkulären Denken kombiniert werden. Ziel ist es, einen Kreislauf herzustellen, bei dem die Entsorgung von Produkten zur Gewinnung von Rohstoffen genutzt wird. Ganz nach dem Motto: Aus alt mach neu. Mit solchen geschlossenen Systemen können Ressourcen stetig wiederverwendet werden, was langfristig positive Effekte auf nicht erneuerbare Ressourcen sowie den Geldbeutel eines Unternehmens haben kann.
Nachhaltig denken bedeutet: Die Zukunft im Blick haben
Unsere komplexe Umwelt können wir mithilfe des systemischen und kontextbasierten Denkens für uns vereinfachen. Es geht darum zu erkennen, dass alle Systeme in einem Zusammenhang zueinanderstehen. Jedes System hat ein Limit. Wird das überschritten, ergeben sich negative Effekte für den gesamten Kontext. Der Schlüssel bei dieser Denkweise liegt darin, Verbindungen zu erkennen und dadurch Konsequenzen systematisch beurteilen zu können. Somit können wir mit diesen nachhaltigen Denkweisen zwar nicht in die Zukunft schauen, aber ihre möglichen Entwicklungen besser einschätzen und positiv beeinflussen. Damit liegt die Antwort auf die gestellte Frage „Wie schaffe ich Veränderungen im Unternehmen?“ auf der Hand. Verändere Dein Denken und Handeln: Statt an den Profit, denk an den Zweck, den Dein Unternehmen erfüllen soll. Gliedere Deine Unternehmensstruktur nicht länger in starren Hierarchien, sondern denke in Netzwerken und stärke Deine Mitarbeitenden. Erweitere die Sichtweise in Deinem Unternehmen und experimentiere mit neuen Ideen. Gehe weg von Geheimhaltungen, hin zu Offenheit und Transparenz. So entsteht eine tiefgreifende, nachhaltige Transformation in allen Bereichen Deines Unternehmens.
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